Die vegane Bratwurst Thuringen ist eines unserer beliebtesten Produkte. Sie heißt schon seit 20 Jahren so. Angesichts des gesellschaftlichen Trends hin zu vegetarischer und veganer Ernährung scheint der „Herkunftsverband Thüringer Rostbratwurst“ jetzt aber offenbar Angst zu bekommen – der Chef des Verbandes, Uwe Keith, hat angekündigt, gegen uns Klage einreichen zu wollen: „Diese Wurst stellt eine Gefahr für die echte Thüringer dar“, wird er von BILD Thüringen zitiert. Kein Wunder: Unsere Thuringer ist nicht nur gesünder und nachhaltiger, sondern sieht (s. Foto) auch besser aus – und schmeckt besser, so dass sogar die Zeitschrift Men’s Health über sie schreibt: „Da lassen Sie das Bratwürstchen vom Schlachter gern mal links liegen!“
Der Text des Artikels:
Justiz-Streit um die Veggie-Wurst
Verbandschef will mit Klage die Bezeichnung Thuringen verbieten
Von M. FISCHER
Erfurt/ Tübingen – Darf eine Wurst, die nicht aus dem Freistaat kommt, Thuringen heißen? Vor allem wenn sie noch nicht einmal Fleisch enthält? Das müssen demnächst womöglich Gerichte entscheiden.
ES GEHT UM DIE VEGGIE-WURST EINES TÜBINGER HERSTELLERS.
Das Streit-Objekt ist 20 Zentimeter lang, 100 Gramm schwer, besteht zu 90 Prozent aus Weizeneiweiß. Uwe Keith (59), Chef des Herkunftsverbandes Thüringer Rostbratwurst, kocht vor Wut: Er will gegen Produzent Topas Wheaty sogar Klage einreichen.
Keith: „Diese Wurst stellt eine Gefahr für die echte Thüringer dar.“
Ihn ärgere vor allem der Name. Es bestehe eine akute Verwechslungsgefahr mit dem Originalprodukt. Das komme dem Tatbestand der Anmutung gleich. Keith: „So etwas ist strafbar.“
Seit 2003 trage die Thüringer Bratwurst schließlich das einheitliche GGA-Siegel („geschützte geografische Angabe“) der EU, so Keith.
Für Veggie-Produzent Klaus Gaiser (64) kommt diese Forderung aus Thüringen überraschend: „Wir produzieren unsere Thuringen-Bratrolle schon seit 20 Jahren. Der Name hat noch niemanden gestört.“ Er habe noch weitere fleischlose Würste wie „Frankenberger“, „Weenies“ und „Grillschnecken“ im Programm.
Gaiser: „Wir haben die Weizeneiweiß-Wurst quasi erfunden.“
Er habe sich sogar mit einem Patentanwalt über die Namenswahl seines Produktes ausführlich beraten. Gaiser: „Wir dachten, dass wir allem Ärger aus dem Weg gehen würden, wenn wir die Wurst Thuringen und nicht Thüringen nennen.“
Aus dem Sortiment nehmen will er sie jedenfalls nicht: „Wir sind ein ehrbares Unternehmen, haben nichts zu befürchten.“
Zur Not will er seine Wurst einfach in Touringen umbenennen.